Schottenabend
Angesichts des Führungspersonals trauert kaum noch jemand über den EU-Austritt der Briten – aus purer Unkenntnis, so Kemmler und Tretter. Denn das Bild der Insel wird hierzulande fälschlicherweise noch immer von England bestimmt, diesem dunklen Teil der Insel, der wie ein Sack essigschwerer Fish & Chips am hellen Norden hängt:
Scotland, das Wales unter den irischen Cornwalls der Trinker, herrliches Land der saftigen Weiden und des wärmenden Whiskys, der Highlands und Heilgetränke, der Kelten und Keltereien, der Schlachten und Schlachtschüsseln, der beinfreien Männer und betrunkenen Lämmer, der Quartalssäufer und Gelegenheitsköhler, und natürlich – der Frauen. „Lassies“ werden sie im Land der lauschigen Lochs genannt – und auch dieses Missverständnis werden Kemmler und Tretter ein für allemal ausräumen: Schottinnen mögen ähnlich sprechen wie der Collie aus der Fernsehserie, aber sie vertragen das Hundertfache.
Kurz: Ein Abend mit Ethnologie und Ethanol, Sex, Drogen und Rock ohne Roll. Nacktbeiniger als eine Misswahl, billiger als die Volkshochschule, teurer als die EU – und garantiert mit nix drunter!